Wie fange ich an?
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Wie fange ich an?
Wenn sie vorhaben ihren Lebensraum neu zu gestalten oder sogar ihr Zuhause völlig neu zu planen stehen sie vor vielen schwierigen Entscheidungen. Es stellen sich Fragen über Fragen. Freunde, Bekannte und Verwandte stehen mit Ratschlägen und Erfahrungen zur Seite, "Pfusch am Bau" sorgt noch für zusätzliche Zweifel. Aber keine Angst: Die ersten Schritte sind nicht so schwer wie es auf den ersten Blick aussieht. Es geht nur darum die richtigen Fragen zu stellen. Sind sie sich über ihre Träume, Wünsche und Ziele im Klaren klären sich viele andere Dinge oft schneller als vermutet oder sind plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Wie bei jeder Reise muss auch vor dem Start eines neuen Projektes das Ziel klar sein. Erst wenn festgelegt ist wohin die Reise geht kann über die verschiedenen Arten der Fortbewegung, mögliche Zwischenstopps, die Kosten und eventuelle Zusatzbuchungen nachgedacht werden. Am Anfang steht bei einer Reiseplanung – oft unbewusst – der Wunsch etwas bestimmtes erleben zu wollen. Dieses Erlebnis lassen sich viele Menschen - trotz der relativ kurzen Zeit die man damit zubringt - oft eine Menge Geld kosten. Der Wunsch nach warmem Klima, Erholung, Zweisamkeit, Wellness, Kultur, gutem Essen usw. steht bei den meisten Menschen bei der Planung eines Urlaubs von Anfang an fest.
Sollen aber Lebensräume (wobei auch Arbeits-, Geschäfts- und z.B. auch Räume für Gastlichkeit usw. dazugehören) neu gestaltet werden fehlt vielen Menschen dieses klare Ziel oder es ist nur sehr vage mit „es soll gemütlicher sein“, „es gehört halt vieles neu gemacht“, oder ähnlich allgemeinen Floskeln festgelegt. Oft sind die Nebenschauplätze dieser Reise, wie die Art der Heizung, spezielle Möbel und sogar schon Handwerker ausgewählt (wobei diese nicht selten gleich als Raumgestalter fungieren), bevor noch eine genaue Vorstellung vom Ergebnis da ist. Als Vorlagen für die eigenen Lebensräume werden auch oft Wohnungen, Häuser und Einrichtungen von Bekannten verwendet, obwohl diese ja ein ganz anderes Leben führen als man selber. „Man kann nicht bei anderen abschauen, wie man selber leben möchte“ hat ein berühmter Designer einmal gesagt. Obwohl alle Überlegungen zu technischen Fragen („smarte“ Geräte, Nachhaltigkeit, Heizung, kontrollierter Wohnraumlüftung, Oberflächengestaltung usw.), den verschiedenen Möbeln, zum günstigsten Möbelhaus, den wichtigsten Professionisten, Finanzierungen usw. berechtigt und wichtig sind sollten sie gleich zu Anfang eher im Hintergrund bleiben. Sie verstellen sonst die Sicht auf das Wesentliche: Sie und Ihre Bedürfnisse.
Meinen Studenten rate ich ihre Designprojekte mit einem Satz einzuleiten der so beginnt: „Das ist ein Raum der...“ oder „das ist ein Raum wo....“.
In diesem Sinne wünsche ich ihnen viel Spaß beim träumen, denn damit beginnt jede schöne Reise. |